FILMSTADT Wiesbaden ist bei Produktionsfirmen als Drehkulisse immer noch sehr beliebt
Wiesbaden hatte sie alle: Romy Schneider (ÂWenn der weiÃe Flieder wieder blühtÂ, 1953) und Zsa Zsa Gabor (ÂBall der NationenÂ, 1954), Johannes Heesters (ÂWenn eine Frau liebtÂ, 1950), Fritz Lang und Alfred Hitchcock. Vor allem in den fünfziger Jahren war Wiesbaden ein Filmzentrum, in dem die groÃen Stars und Regisseure fast an jeder StraÃenecke anzutreffen waren.
In der Zwischenzeit machte die Stadt besonders als Kulisse für Serienproduktionen von sich reden, etwa für ÂEin Fall für ZweiÂ, die seit 1981 ausgestrahlt und teilweise in Wiesbaden gedreht wird, oder für ÂDer StaatsanwaltÂ, die 2005 anlief und in Wiesbaden spielt. Von 1964 bis 1984 war das ZDF in der Stadt zu Hause. Und noch heute finden sich auf dem Mediengelände ÂUnter den Eichen vier Produktionsfirmen, in der Stadt zahlreiche Institutionen der Filmbranche.
Doch die Jahre der ÂFilmstadt Wiesbaden sind noch nicht gezählt, wie die für das kommende Frühjahr geplanten Dreharbeiten zum Film ÂThe Danish Girl mit Nicole Kidman und Rachel Weisz zeigen. In der hessischen Landeshauptstadt wird der schwedische Regisseur Lasse Hallström (ÂChocolatÂ) einige Szenen der Geschichte des dänischen Künstlerehepaars Einar und Greta Wegener drehen. Dabei gibt Wiesbaden Âeine perfekte Kulisse für das Pariser Bohemien-Leben der zwanziger Jahre ab, heiÃt es in einer Pressemitteilung der HessenInvestFilm.
Katrin Huvart von der Film Commission Hessen, einer Serviceeinrichtung der Hessischen Filmförderung, sieht Wiesbadens Standortvorteil in der guten verkehrlichen Anbindung und seinen vielen unverbrauchten Motiven. Beides trifft jedoch auch auf Frankfurt und andere Städte des Rhein-Main-Gebiets zu. Regina Kaczmarek, Inhaberin einer Frankfurter Agentur, die geeignete Drehorte sucht, kennt die Vorzüge der Landeshauptstadt genauer: ÂWiesbaden ist für uns in seiner ganzen Pracht interessant, mit seinen Parks, Alleen und schönen Gebäuden, und auch durch die Natur unmittelbar vor der Haustür.Â
Tatsächlich, sagt die Agenturchefin, werde ständig in Wiesbaden und seinen Mietstudios gedreht und fotografiert. Zuletzt etwa für ÂDie kommenden Tage mit Daniel Brühl und Johanna Wokalek oder für den Film ÂPlayoffÂ, eine deutsch-französisch-israelische Koproduktion, die das Leben des Basketballtrainers Ralph Klein thematisiert.
Mehrfach fündig wurden die ÂDrehort-SucherÂ, die sogenannten ÂScoutsÂ, auch im Staatstheater, Aufnahmen für einen Joghurt-Werbespot entstanden im Foyer. Das Kurhaus war bereits Drehort für Hyundai, die RheinstraÃe für den Smart und die Alten Schmelze für Porsche. Schöne Aufnahmen seien zudem im Tempelchen auf dem Neroberg entstanden für den Filmbeitrag ÂHessen willkommen zur FuÃball-WM 2006, erzählt Regina Kaczmarek.
Für den Science-Fiction-Film ÂIron Sky waren im vergangenen Jahr sogar Drehtage im Apollo-Kino in der MoritzstraÃe angesetzt. ÂDas Apollo ist eines der schönsten Kinos weltweitÂ, schwärmt die Agenturchefin. Starker Schneefall machte jedoch einen Strich durch die Rechnung.
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